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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 246

1906 - München : Oldenbourg
246 45. Der Bucintoro auf dem Starnberger See. Auf alles dies sei hier nicht näher eingegangen, sondern nur kurz hingewiesen, dagegen soll etwas mehr von dem Bucintoro erzählt werden. Wer Hütte, wenn von der einzigartigen Lagunenstadt, dem unvergleichlich schönen Veuedig die Rede war, nicht auch von dem goldstrotzenden Bucintoro gehört? Jenem glänzenden Prachtschiffe, das bei den meisten Festlichkeiten der Republik Venedig verwendet wurde: beim Empfang fremder Fürstlichkeiten, z. B. König Heinrichs Iii. von Frankreich, ebenso wie bei der Rückkehr der Königin Katharina Kornaro nach ihrem erzwungenen Verzicht auf die Insel Cypern. Auf dem Bucintoro fuhr alljährlich am Himmelfahrtstage der Doge, umgeben von den höchsten Würdenträgern und Beamten und Ratsherren der Republik, unter dem Donner der Kanonen, dem Geläute der Glockeu und dem Schmettern der Trompeten, umringt von einer ganzen Flotille festlich geschmückter Fahrzeuge, hinaus in das Adriatische Meer, um die symbolische Vermählung der Republik mit dem Meere, der Adria, zu feiern. Die Pracht und der Lnxus, womit dies pruukvolle Staatsschiff ausgestattet war, hat nicht verfehlen können auf alle Fremden, welche die stolze Königin der Adria besuchten, einen tiefen Eindruck zu machen. So wird es als eine der Sehenswürdigkeiten Venedigs in den meisten Reisebeschreibungen erwähnt, welche die nach dem Heiligen Land reisenden, m Venedig sich einschiffenden Pilger uns hinterlassen haben. Die Kunde davon war natürlich auch nach Bayern, nach München gedrungen. Es ist irrig, wenn man gesagt hat, erst nach dem Besuche des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin in Venedig im Jahre 1667 sei der bayerische Bucintoro entstanden — derselbe war vielmehr bereits im Jahre 1663 vollendet?) Übrigens hatten die bayerischen Herzoge schon immer zu ihren Lnstsahrten auf dem Starnberger See ihre eigenen Schiffe. Herzog Albrecht V. „belebte den See mit einer Luftflotte, darunter eine königliche Fregatte, drei Schiffe von Lärchenholz mit eichenen Säulen darauf, Gondeln nach Vene bischer Art, alles zierlich geschnitzt, bemalt und vergoldet." Wann freilich Ferdinand Maria oder sehte Gemahlin zuerst den Gedanken gefaßt den Bncintoro selbst nachzubilden ist unbekannt; unsicher auch, wen er zuerst aus Venedig zur Leitung des Banes berufen hat. Es werden die italienischen Zimmermeister Anastasio Margiolo und Francesco Zanti als diejenigen genannt, welche den Bau im Jahre 1661 oder 1662 begonnen haben, Francesco Santnrini und Francesco Manro als die Vollender des Baues bezeichnet. Im Jahre 1664 ist noch ein venezianischer Arsenalarbeiter, namens Nicolo, aus Venedig gekommen um das neue Schiff „aufzutaakeln und in Trimm zu bringen". *) Was die Etymologie des Wortes Bucintoro anlangt, so scheint es am richtigsten von dem lateinischen buceus, bussius, bucia, buccia, bussa, buza abzuleiten zu sein, welches ein größeres Fahrzeug bedeutet und italienisch „buzo“ lautet; Bucintoro wäre dann ein buzo d’oro oder buzin d’oro.

2. Das Mittelalter - S. 103

1893 - Leipzig : Dürr
— 103 — lieferten festhielten, aber nach und nach darin erstarrten. Ebenso erging es zuletzt dem Manrenreiche in Spanien, auch hier erlosch die Begeisterung und Kampflust. Dies hatte zur Folge, daß die Christen aus deu nordischen Gebirgen wieder hervorkamen und erobernd in der Halbinsel vordrangen. So entstanden die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und von Portus Cale (Oporto) aus Portugal. Unter jahrhunbertlangen Kämpfen mit beit ungläubigen Mauren bilbete sich in ihnen ein religiöses Helbentum ans und ein feierlicher Ernst (die spanische Granbezza), der sich freilich nicht selten mit religiöser Unbulbfamkeit paarte. Ein gewaltiger Vertreter biefer heroischen Kämpfe ist der Cib (Herr), Don Robrigo Diaz, Graf von Vivar. Unter brei kastilischen Königen kämpfte er gegen die Mauren und verrichtete solche Thaten, daß ihn die Sage als den größten Helden feierte. Er starb im Jahre 1099 in Valencia, das er sich erobert hatte.

3. Das Mittelalter - S. 77

1893 - Leipzig : Dürr
— 77 — wollte. Otto selbst mußte herbeieilen und dem schwerbedräugteu Markgrafen Hilfe bringen. Die Grenzwacht nahm den Charakter eines Vernichtungskrieges cm, und nur dadurch, daß die Güter der gefalleneu slavischen Edelleute an Deutsche vergeben wurden, die eine feste Burg erbauten und von hier aus ihr Gebiet verteidigten, ließen sich endlich dauernde Zustände schaffen. Auch die neuerrichteten Bistümer Havelberg und Brandenburg trugen dazu bei, daß sich die Slaven an die deutsche Herrschaft gewöhnten. Nach Geros Tode mußte das große Gebiet, das der gewaltige Mann allein behauptet hatte, in drei Marken zerlegt werden: die Nordmark (jetzige Altmark), die Ostmark (die Lausitz) und die Mark Meißen. Sobald der König wieder freie Hand hatte, zog er nach Norden gegen König Harald, nahm ihm die Mark Schleswig ab und errichtete auch hier Bistümer, die zum Mittelpunkt des nordischen Bekehrungswerkes wurden. Kurz vorher (int Jahre 946) war dem König seine Gemahlin gestorben, die fromme Editha, eine englische Prinzessin. Ihr zu Liebe hatte er Magdeburg, das vorher ein armes Fischerdorf war, zur Stadt erhoben. Sie hatte diesen Elbstrand mit Vorliebe besucht, weil sie sich dort des heimatlichen Themseusers erinnerte. Da hatte ihr Gemahl ein Kloster erbauen, kostbare Reliquien, die Gebeine des heiligen Moritz, aus Rom dahin bringen lassen, und in kurzer Zeit ward aus dem Fischerdorfe ein Wallfahrtsort und wichtiger Handelsplatz an der Slavengrenze. Kleine Kriege und friedliche Einrichtungen im Reich genügten der Thatenlust Ottos noch nicht. Wie Karl der Große, so wollte er Schiedsrichter des ganzen Abendlandes sein. Zunächst warteten seiner große Dinge in Italien. Hier stritten italienische, proven^alische und bnrgundische Fürsten um die lombardische Königskrone und die römische Kaiserkrone. Unterdes verwüsteten die Sarazenen von Sicilien aus und die Araber aus Spanien das schöne Land aus das schrecklichste. Die Festung Fraxinetum (La Garde-Fraiuet am Golf von St. Tropös) war die Zwingburg, von der aus die Araber ihre Raubzüge unternahmen und wohin sie ihre Beute schleppten. Die Zustände, die sich in diesen Wirren ausbildeten, waren greulich. Die Päpste wetteiferten mit den weltlichen Fürsten in Lasterhaftigkeit und Schwelgerei, und freche, herrfchfüchtige Frauen schalteten mit den Kronen und ihren Inhabern nach Belieben, selbst Päpste (wie Johann X.) wurden eingekerkert und ermordet. Während dieses wüsten Streites um die italienische Königskrone starb der noch jugendliche derzeitige Träger derselben, Lothar. Die 6*

4. Die politische Geographie - S. 12

1857 - Emmerich : Romen
n 15000 V. Bedeutende Neste griech. Tempel. Schwefelhandel. Cal- tanisetta, mitten auf der Insel, 15000 E. Siragosa (8)'ra- eu8»e), 15000 (einst über 800000) E. Ruinen. Felsengrotte und Felsengalerien. Catania, am Fuße des Aetna, 60000 E. Seest. Univers. Alterthümer. Messina (Zancle, Messana), an der Str. gl. N. 60000 E. Gewerbs- und Handelstadt. Zn Sicilien gehören noch die Aegaden und die 11 Liparen. Unter den letztern hat Volcano zwei thätige Feuerberge, Strom- boli einen, der Flammen aussprüht. §. 6. Mittel-Italien: Der Kirchenstaat mit der Nepnblik St. Marino; Toskana. Denkt man sich vom Po unter 29° O. eine Linie auf die Ost- seite des Golfs von Genua zum Durchschnitte mit 44° N. gezogen, so erstreckt sich Mittel-Italien von dieser Linie und dem untersten Po an südwärts bis zur Gränze des Königreichs Neapel. Dieser Theil Italiens enthält zwei Staaten: den Kirchenstaat und das Großherzogthum Toskana. Die topischen und physikalischen Verhältnisse sind gehörigen Ortes erwähnt. Man unterscheidet in Mittel-Italien: a) Weidegegenden (in den Apenninen), >») Acker- baugegenden, c) Gegenden der schlechten Luft (Ma rem men, längs der Westküste, Versumpfungen der untern Flußgebiete, menschenleere Ebenen, int Winter von zahlreichen Heerden durchzogen). I. Der K i r ch e n st a a t. Der Boden ist im Allgemeinen frucht- bar, doch schlecht angebaut; Gesittung, Industrie und Handel sind keineswegs blühend. Unumschränkter Gebieter ist der Pabst. Der Staat, 800 Q.-M. mit 3 Millionen E. wird eingetheilt in Nom mit seinem unmittelbaren Gebiet (Comarca), 6 Legationen (Bologna, Ferrara, Forli, Ravenna, Urbino, Velletri) und 13 Delegationen (von denen Perugia, Spoleto, Viterbo und Macerata die größ- ten sind). 1. D i st r i c t von No m. N o m, an beiden Seiten der Tiber, 175000 E., Hpt.- und Nesidenzst. mit prächtigen und groß- artigen Kirchen und Palästen (Peterskirche, Notonda, Vatikan, En- gelsburg u. v. a.), bedeutenden Resten des Alterthums (Fora, Tem- pel, Colosseum, Thermen, Kaiserpaläste, Obelisken, Grabmäler, Ka- takomben u. s. w.), Kunstschätzen und andern Sehenswürdigkeiten.— Zum District gehören noch Tivoli (Tibur), Albano (Alba Longa) und Terracina (Anxnr) au: Ende der pomptin. Sümpfe. 2. Die Legationen und Delegationen. — Ferrara, Fest, an einem Po-Arme, 24000 (ehemals 60000) E. llnivers. Ariost's Grab. Bologna (Hononin), am Neno (Po), 72000 E. berühmteste Univers. Blühender Handel und Gewerbfleiß. Ra- venna, jetzt % M. vom adriat. Meere, 20000 E. Prächtige Kir- chen. Dante's Grab. Der Hafen versandet. Forli (b'orum Livii), 24000’©. Univers. Salinen. R im i n i (Arimimim), nahe am Rubicon (Küstenfluß) und am Meere, 18000 E. Urbino, an

5. Die politische Geographie - S. 4

1857 - Emmerich : Romen
4 lisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Hauptzüge des Charakters sind: edler Stolz und Muth, aber auch südliche Heftigkeit, Jähzorn, Eifer- sucht, Neigung zur Trägheit. — Bettelei, Unreinlichkeit, Unwissen- heit sind iin Lande sehr verbreitet. Der Volksunterricht steht noch auf einer niedrigen Stufe. Universität zu Coimbra. — Ackerbau und Viehzucht werden nachlässig betrieben; der Weinbau ist ansehn- lich. Industrie findet sich fast nur in den Hafenstädten und meist in den Händen der Ausländer. Der Handel ist lange nicht so be- deutend, als er sein könnte. Haupthandelsörter: Lissabon, Porto, Setuval. — Die Verfassung ist constitutionell monarchisch. Der Staat zerfällt in zwei Königreiche: Portugal mit fünf Provinzen und Algarve, welches mit den afrikanischen Besitzungen die sechste bildet. Seit 1835 sind die beiden volkreichsten Provinzen Entre Duero e Minho und Beira in je zwei Statthalterschaften zer- legt, so daß der ganze Staat jetzt aus 8 Gouvernements (mit 17 Bezirken) besteht. I. Krone Portugal. 1. Estremadura, fruchtbar, doch schlecht angebaut. — Lis- sabon (Lisbon), in herrlicher Lage auf dem r. Tajo-Ufer, Hpt.- und Nesidenzst. mit 280000 E., Handel, Kriegshafen, Prachtgebäude, Wasserleitung. Erdbeben 1755. Die königl. Gruft in Belem. Setubal oder Setuval (St. dhbes) 15000 E. Seehafen. See- salzbereituug. Handel init Südfrüchten und Muskatellerwein. 2. Beira (Ober- und Unter-Beira) mit arbeitsamen Bewoh- nern. Schasheerden. Coimbra 16000 E., Univers., Biblioth., Sternwarte. Viseu (spr. Wi-se-n) 9000 E., Handel, berühmte Septembermesse (Geschäfte in Gold- und Juwelenarbeiten und Tuch). 3. Entre Duero e Minho (Gouverncm. Duero und Gou- vern. Minho) die bestbebaute und bevölkertste Landschaft. Op orto oder Porto unfern der gefährlichen Duero-Mündung, 80000 E., ^afen, Fabriken (Seidenzeuge, Spitzen, Strümpfe re.), Seearseual, Handel mit Portwein. Braga 18000 E., Gewehrfabriken, Gold- und Silberarbeiten. 4. Traz oz Montes, die gebirgigste Landschaft mit sehr contineutalem Klima. Braganza 5000 E., Stammort der Dh- nastie Bragauza. 5. Alen tejo, die nnfruchtbarste und mindest bevölkerte Pro- vinz. Evora 9000 E., Wasserleitung, rüm. Alterthümer. Elvas 10000 E., Festung. Ii. Algarve, eine der angenehmsten Landschaften Europas, mit lebhaften Bewohnern. Ta vira (Tavih), Seest. mit 9000 E., Leuchtthurm. Lagos 8000 E., Hasen, Handel mit Oel, Wein und Feigen. Portugal besitzt außer Europa noch die drei Provinzen der Azoren, von Madeira und der kapverdischen Inseln, ferner drei Gouvernements in Afrika (1. die Inseln San Thome und do Priu-

6. Die politische Geographie - S. 6

1857 - Emmerich : Romen
si last, Prado, Amphitheater, Aquäduct; Calderons Geburtsort. To- ledo, am Tajo, 20000 E., Sitz des Primas (ersten Erzbischofs) von Spanien, Univers., prächtiger Dom. Aranjuez, am Tajo, 2500 E. (bei Anwesenheit des Hofes oft 8000 E.) mit einem königl. Frühlings-Residenzschloß. Alcala, am Henares (Tajo) 5000 E., Univers., Geburtsst. des Dichters Cervantes. Escurial, im Gna- darama-Gebirge, königl. Schloß und Gruft. Guadalajara, am Henares, 15000 E., Fabriken. Alma den, von hohen Gebirgen umringt (im S.w.), 10000 E., Quecksilberbergwerk. 2. Alt-Castilien, Hochland und ein Theil des Nordran- des, auf den Höhen öde, in den Thälern angebaut, schwach bevöl- kert, die Wiege der Monarchie. Die besten Schafe (Merinos); we- nig benutzte Mineralien. — Burgos, 12000 E. Prächtige Kathe- drale. Geburtsort des Nationalhelden Cid. Santander, See- hafen, 11000 E., Wolle- und Weinhandel. Segovia, 12000 E., Dom; Alcazar (maurisches Schloß, jetzt Gefängniß und Artillerie- schule); röm. Wasserleitung. Ildefonso, am N.-Abhange der Sierra Guadarama, Sommerrcsidenz. Avila, 12000 E. 3. Leon, in der Mitte dürres, flaches Hochland, im N. und S. gebirgig, an vielen Stellen sehr arm. Im N. isländisches Moos, im S. Getreide, Wein, Südfrüchte. — Leon, 8000 E. Dom mit den Gräbern von 37 Königen. Valladolid, an der Pisuerga (Duero) 25000 E. Univers. Dom. Fabriken. Zamora, am Duero, 9000 E., befestigt. Handel und Fabriken. Salamanca, am Tormes (Duero), 14000 E., bedeutendste Univers. Herrlicher Dom. Schlacht 1812. Ciudad Rodrigo, Grenzfestung gegen Portugal, 11000 E. Wellington's Sieg 1812. 4. Asturien, wohlangebantes Gebirgsland von mildem, ge- sundem, obwohl feuchtem Klima, mit offenen, gastfreundlichen Be- wohnern. Große Steinkohlenlager. — Oviedo, am Nordhang des Gebirges, 9000 E. Univers. Dom. 5. Galizien, wasserreiches Gebirgsland, kalt und feucht im N., trocken und heiß im W., gut bevölkert und bebaut. Bewohner von hohem Wuchs, arbeitsam, einfach, zuverlässig. — San Iago de C o m p o st e l l a, berühmter Wallfahrtsort mit 28000 E., Erz- bisthum. C orunna, auf einer Halbinsel, 23000 E. Fest. Kriegs- Hafen, Packetboot nach Amerika; Leuchtthurm. Ferrol, 20000 E., erster Kriegshafcn; größtes Seearsenal. 6. Estremadura, trotz der Fruchtbarkeit des Bodens spar- sam von abgeschlossenen, unwissenden Bewohnern bevölkert, Winter- aufenthalt der Merinos; heißes Klima. — Badajos, an der Guadiana, 14000 E., starke Grenzfestung. Wellington's Sieg 1811. An der Nordostgrenze daö Kloster St. Inst (Karl V.). 7. Andalusien (Nieder-Andalnsien), »Spaniens Kornkam- mer und Keller", wärmer als Sicilien, mit lebhaften, geistreichen, prahlerischen, vergnügungssüchtigen Bewohnern. — Sevilla, am Guadalquivir, mit 115000 (ehemals 400000) E. Univers. prächtiger

7. Die politische Geographie - S. 11

1857 - Emmerich : Romen
— !! - die Westabdachnng mit den reitendsten Gegenden Europas, wohlbe- völkert; vulkanische Stellen. 4) Calabrien, die Halbinsel im W. des jonischen M., ziemlich gut bevölkert und sehr fruchtbar: Palmen, Zuckerrohr, schöne Pferde, Maulthiere, wandernde Schafe. Städte: Neapel oder Napoli (Farthonope, Neapolis'), in herr- licher Lage am Golf gl. N. über 400000 E. (worunter 80000 Lazza- roni), Hpt. - und Rcsidenzst. Fest. Univers. Prächtige Gebäude. Mittelpunkt der Industrie und des Handels. Am Golf liegen noch Portici und Resina (über dem verschütteten Herculanum, 79 n. Chr.); südlicher Castellamare (auf den Ruinen von Stabiä) und Sorrento mit üppiger Begetation. Salerno, am Golf gl. N. 12000 E. Medicin. Schule. Kornhandel; berühmte Septembermesse (Ruinen von Paestum). Capua, nördlich von Neapel, am Bol- torno, 7* M. vom alten Capua, 8000 E. Fest. (Nahe bei den Ruinen des alten Capua liegt St. Maria Maggiore). Gaöta, feste Seest. 15000 E. Arpin o, 10000 E., Cicero's und Marius Geburtöst. Weiter nach N.o. in Abruzzo liegen: Aquila, 13000 E., Teramo, 9000 E. und Chieti, 13000 E. Daun folgen in Apulien: Foggia, 25000 E. Handel. Manfredonia, am Meerb. gl. N., 5000 E. Bari, am Meere, 20000 E. Seehandel (Oelauöfuhr). Brindisi (Bruntlusium) 6000 (einst 60000) E. Der Hafen jetzt versandet. Otranto, an der Meerenge gl. N., 3000 E. Felsenfestung. L e c c e, 22000 E., worunter viele Grie- chen und Arnauten, eine der iudustriereichsten Städte des König- reichs. Taranto (Tarentum), ant Golf gl. N., 16000 (einst 300000) E. Verschlammter Hafen. C o s e n z a, in Calabrien, 15000 E. Alarich's Begräbnis; (411 n. Chr.). Reggio (Ko^ium Lepidi), an der Straße von Messina, 17000 E. Fabriken und Handel. H. Das Königreich @i eilten. Sicilien hat int N. waldentblößte Berge, gegen S. hügelige Hochflächen mit äußerst fruchtbarem, gegen O. hin vulkanischem Boden (Aetna), und wasser- reichen Flüßchen. Oceanisches Klima. Kein Sirokko. Der Pflan- zenwuchs an den Küsten ist mannigfaltiger, als im Innern (wcßhalb?). — Die über 2 Mill. starke Bevölkerung, abgesondert von der übri- gen Welt, hat manche Eharakterzüge der alten Griechen bewahrt und spricht eine mit Griechischem, Arabischem und Provenealischem ver- mischte Mundart deö Italienischen. Der Ackerbau ist sehr vernach- lässigt (eiist war S. die Kornkammer der Römer), das Innere schlecht bevölkert. Der Bergbau ist unbedeutend trotz deö Reichthums an Mineralien, der Binnenhandel durch Mangel an Communica- tionömitteln gehemmt, der Seehaudel meist in den Händen der Aus- länder, Fabriken nur in einigen Städten. — Die 7 Intendanzen sind nach den nachfolgenden Städten benannt: Palermo (Panormus) 190000 E. Hptst. Univers., befestigter Hafen, bedeutender Handel. Trapani (Drcpanum), auf einer Halbinsel an der Westseite, 25000 C. Fest. Industrie und Handel. Korallenfischerei. Girgenti (Agrigentum), an der Südküste,

8. Die politische Geographie - S. 13

1857 - Emmerich : Romen
— 13 - den Apenninen, 7000 E., älteste Univers. Italiens. Raphael's Gebnrtsst. Ankona, Fest, am Meere, 35000 E. Hafen, See- handel. Loreto, nahe am Meere, 8000 E. Wallfahrtsort. Macerata, 15ooo E. Univers. Perugia (?e, u«,»), auf dem hohen Rande des Tiberthals, 1 Stunde vom Ufer, 30000 E. Univers. See von Perugia (der trasimenische S.), wo Hannibal die Römer schlug (217 v. Chr.) Spoleto, 7000 E. Aquäduct. Vit erb o, 14ooo E. Gegen N.w. der Bolseua-See. Civita- Vechia, Fest, am thrrhen. M. 8oo0 E. Station der päbstlichen Flottille. — Pontecorvo, 7000 E. und Benevento, 14o00 E., Einschlußorte iin Königreiche Neapel. Die Republik San Marino, isolirt auf steiler Höhe gelegen, ist ein Enclave der Legation Urbino, und steht unter dem Schutze des Pabstes; sie enthält auf l1/* Q.-M. 7500 E. St. Marino, 6ooo E. Weinbau. Ii. Das Großherzogthum Toskana, 4oo Q.-M. mit ly* Mill. E. umfaßt zugleich die eiscnreiche Insel Elba nebst 5 kleinern Inseln und das frühere Herzogthum Lucca. Gebirgsge- genden (Apennin), fruchtbare Thäler (besonders das reich bevölkerte Arno-Thal), ungeheure Wiesenstrecken, meerwärts in Maremmen übergehend. Volksbildung und Gewerbfleiß stehen weit höher als im Kirchenstaat und in Unter-Italien. Verfassungsform monarchisch. — Florenz, am Arno, 110000 E. Hpt.- und Residenzst., eine der schönsten Städte Italiens, reich an Kunstwerken (die Mediceer im 15. Jahrh.), Geburtsort vieler berühmten Männer; bedeutende In- dustrie und Handel. Pisa, zu beiden Seiten des Arno, 20000 (einst über 150000) E. Univers. Berühmte heiße Bäder. Schiefer Thurm. Livorno, Fest, und Freihafen am Meere, 90000 E., worunter Griechen, Arnanten, Türken und über 16000 Juden, sehr bedeutender Handelsplatz. Siena, 25000 (S. Univers. Architek- tonische Denkmäler. Lucca, 24000 E. Seidefabrikation, Oelhan- del. Porto Ferrajo, feste Stadt auf Elba, 3000 E. Napoleon. §. 7. Ober- oder Nord-Italien: Modena, Parma, Sardinien, das lombardisch -venetianische Königreich. Ober- oder Nord-Italien besteht größtentheils aus einem Tieflande, der Po-Ebene, an drei Seiten von Gebirgen um- ringt, im N. und W. von den Alpen, im S. von dem ligurischen Apennin, von weniger oceanischem Klima, als die eigentliche Halb- insel, mit reichlicher natürlicher und künstlicher Bewässerung, frucht- bar und wohlangebaut. (Weizen, Mais, Reben an Ulmen sich hin-- aufschlingend, Maulbeerbäume u. s. w.). Es umfaßt vier Staaten: I. Herzogthum Modena, sich zunächst an Mittel-Italien schlie- ßend, 110 Q.-M mit 600000 E., umschließt auch das wegen seines Marmors berühmte Fürstenthum Massa-Carrara am Golf von Genua. Monarchische Verfassung. — Modena (Butins) Hpt.- u.

9. Die politische Geographie - S. 15

1857 - Emmerich : Romen
15 44vä° N.? — 3. Welche 28° O.? — 4. Vergl. Neapel mit Por- tugal in Beziehung auf die Bevölkerungsdichtigkeit. — 5. Welchen Italien. Staat berührt der Apenninenzug nicht? — 6. In welchem liegt der Gran Sasso? — 7. In welcher Niederschlagszone liegt jede der folgenden Städte: Palermo, Turin, Reggio (in Neapel), Neapel, Florenz? — 8. In welchen Staaten Italiens ist die jähr- liche Regenmenge am bedeutendsten? (s. phhs. Geogr. §. 38, Beson- deres). — 9. Welche Winde sind vorherrschend in Italien? — 10. Welches Klima ist oceanischer, das der Ost- oder der Westseite? — 11. Zn welcher Pflanzenzone gehört Italien? Welche Pflanzen- arten charakterisiren dieselbe? — 12. Welche der gewöhnlichen Pflan- zenregionen fehlt auf den Apenninen? — 13. Zn welcher Race, Varietät und Barietätsabtheilnng gehören die Bewohner der Halb- insel? Charakteristische Merkmale dieser Abtheilung. — 14. Welche der genannten Städte liegen'am tyrrhen. Meere? welche am Golf von Genna? — 15. Wie viel Uhr ist es in Cordova, wenn es in Livorno Mittag ist? — 16. Welche Stadt hat eher Mittag: Cagli- ari oder Turin? — 17. Welche Stadt in Spanien liegt mit der Südspitze Siciliens am nächsten unter demselben Breitenkreise? — 18. Welche portugies. Stadt hat mit Benevento ungefähr gleiche nördl. Breite? — 19. Welche spanische Seeprovinz liegt ungefähr zwischen denselben Breitenkreisen, wie die Halbinsel Calabricn? — 20. Directe Entfernung Madrid's von Neapel. — 21. In wie viel Zeit würde zufolge der bloßen Erdrotation (d. h. wenn die Erde nur diese Bewegung hätte) Cordova der Stelle, wo sich jetzt Paler- mo befindet, am nächsten sein?— 22. Welche der genannten Städte liegen am adriatischen Meere? — 23. Wie heißen die Seestädte an den Küsten von Sicilien? — 24. Welche der genannten Städte lie- gen am Po und seinen Nebenflüssen? welche am Arno?— 25. Nach welcher Himmelsgegend liegt von Nom aus u) Elba, b) Corsika, c) Sicilien, d) Malta, i>) Perugia, s) Genua, g) Ankona, !>) Nea- pel, >) Cagliari? — 26. Reihenfolge der italien. Staaten (mit Ausschluß des lombard.-viknetian. Königr.) nach der absoluten Bevöl- kerung. — 27. Reihenfolge der italien. Residenzstädte nach ihrer Ein- wohnerzahl. — 28. Vergl. die Summe der Bevölkerungen von Rom, Turin und Florenz mit der Bevölkerung von Neapel. — 29. Stellt n) die als Handels- und Fabrikstädte, >») die als Festungen, c) die als Universitäten bezeichneten Städte Italiens zusammen. — 30. Nennt die Geburtsörter von Cicero, Marius, Raphael. — 31. Wo ist Ala- rich begraben worden? — 32. Mit welchem Orte des nordwestl. Spaniens läßt sich Loreto als Wallfahrtsort vergleichen? §♦ 8. Die Staaten der griechischen Halbinsel. Die griechische Halbinsel, im weitesten Sinne, umfaßt das Königreich Griechenland, die europäische Türkei und das Fürstenthum Montenegro, zu denen wir noch die Re- publik der jonischen Inseln hinzuzählen können. — Hinsicht-

10. Die politische Geographie - S. 3

1857 - Emmerich : Romen
3 die deö Confucins oder Konfutse) beinahe verdrängt, und in Tibet und einem Theile der Mongolei unter dem Namen Lamaismns (Dalai-Lama) sich verbreitet hat; 3) das Schamanenthum, zu welchem sich die übrigen mongolischen Völker bekennen; 4) der Fetischismus, die Religion der afrikanischen Neger u. a. wilder Völker, Anbetung mannigfacher lebloser Gegenstände und Thiere. — Bon den Polytheisten umfaßt der Buddhaismus etwa die Hälfte, gegen 270 Millionen. -----»Ve-Ohäo«—--- I. Europäische Staaten. §. 2. Das Königreich Portugal. Wir betrachten zuerst die Staaten der größer» europäischen Halbinseln, dann die des continentalen Stammes von Europa und zuletzt den europäischen Inselstaat Großbritannien. Was von der pyrenäischen Halbinsel südlich von 42° N. und westl. von 11° O. liegt, bildet annähernd das Königreich Por- tugal. Es ist ein Rechteck, dessen Ausdehnung von S. nach N. etwa 73 d. M., und dessen mittlere Breite ungefähr 24 d. M. be- trägt. Das nördliche Randgebirge der Halbinsel*) erfüllt Portugal bis zum Duero. Sierre d'estrelha (s. top. Geogr. S. 70) mit dem Kap Roca. 2m S. die Sierra Monchique, daö Westende des andalusischen Scheidcgebirgeö, mit dem K. Vincente. Welche zwei Flüsse bilden mit ihrem Unterlauf ein Stück der Gränze? Welche durchschneiden das Innere?— Sehr mannigfaltiges Klima, im Allgemeinen gesund und oceanischer, als in der übrigen Halb- insel. Selten Gewitter. Erderschütternugen. Vom K. Roca bis zum K. Vincente nähert sich der Pflanzenwuchs dem der atlantischen In- seln und Amerikas; nordwärts ist er mehr südeuropäisch: Kastanien, Eichen, Reben. Portugal, ursprünglich von den Lusitanern bewohnt, wurde un- ter Augusttts römisch; später beherrschten dasselbe nacheinander Ala- nen, Sueven, Westgothen, Mauren. Ein Gemisch ans den Nach- kommen dieser Nationen, zu denen sich Juden, Engländer, Neger u. a. Fremde gesellten, ist die jetzige Bevölkerung, etwa 3 '/* Mill. auf 1750 Q.-M— Die Sprache, mit der spanischen verwandt, ist eine Tochter der lateinischen. — Die Religion ist ausschließlich katho- *) Es bedarf wohl kaum der Erinnerung, daß bei jedem einzelnen Staate die betreffenden Abschnitte auö der topischen und physischen Geographie wieder aufzufrischen sind.
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23 693
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25 49
26 116
27 81
28 179
29 202
30 70
31 392
32 1990
33 60
34 189
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37 670
38 771
39 121
40 303
41 261
42 427
43 91
44 2386
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